Mein Ferienradius wird zunehmend enger. Eigentlich wäre ich ja gerne nach Portugal gefahren, aber die Zugverbindungen sind unmöglich und unter 500 Franken ist nix. Bus will ich nicht fahren, zu oft hört man von übermüdeten oder sonstwie beeinträchtigten Fahrern. Bleibt praktisch nur noch Frankreich oder Deutschland. Italien war mir beim letzten Mal zu teuer, das Essen nicht der Hammer, eingepackte Früchtegipfeli zum Zmorge? Den Respekt vor meinem grauen Haupt habe ich geschätzt. Aber das kriege ich auch in der Bretagne.
Und so geht es also wieder mal dort hinauf. Zu den Schweinen, den ominösen, die man aber nie zu sehen kriegt. Ihre Pisse und Scheisse allerdings, die ist unübersehbar. Nicht direkt, aber scheints soll die Algenplage mit der grossen Schweinepopulation zusammenhängen, der temporären. Lange sind die ja nicht dort, eine Saison nur, dann sind sie Wurst. Ich lästere nun hier, dabei liebe ich die Andouillette über alles. Schweinearschlöcher, zusammengepappt und mit Fett eingekleidet. Wenn man sich mal dran gewöhnt hat, braucht man seine wöchentliche Dosis. Es gibt sogar eine Vereinigung, die sich der Huldigung dieser wunderbaren Wurst verschrieben hat. Sie heisst: AAAAA.
Ich verarsche euch nicht.
Olivia Mokiejewski, die mit dem frechen Coca-Cola-Film, hat einen Film über die Säuli gedreht. Une vie de cochon.
Das Billet kostet 260 Franken, wenn’s mir recht ist, damit kann man drei Tage lang durch Frankreich brettern, so man einen Platz im TGV kriegt. Das Velo bleibt zu Hause, werde mir so einen komischen Wandergöppel mieten müssen.
Vielleicht in zwei Wochen hier mehr davon. Wenn es die Lastwagenbeiz im Nachbardorf noch gibt, die mit dem offenen Wein auf dem Tisch, den Terrinen und Crudités zum Entrée, Choucroute de mer als Hauptgang und der Apfeltorte zum Dessert.
Platz.