Gut, jetzt nicht mehr. Jetzt sind’s in der Pfanne. Oder besser, in der Schüssel. Da müssen sie nun noch bis am Abend marinieren. Habe noch vor dem Frühstück in der Küche gewerkt, das Foto wurde um Viertel vor Sieben gemacht, nach einer guten Stunde Arbeit, oder auch zwei, war aber auch noch das erste Mal. Klassisches Prokrastinieren, sollte nämlich bis heute Nachmittag eine Übersetzung fertig haben.
Und so sieht’s aus:
Das braucht Nerven. Die Hühnerfüsse werden geputzt und zwischen 20 und 30 Minuten gekocht, bei mir vorläufig mit zwei Anissternen und und einer Zimtstange, wahrscheinlich habe ich noch Salz beigegeben, weiss nicht mehr. Dann kalt abbrausen und weiter abkalten lassen.
Danach kommt das Schwierigste, nämlich das Ausbeineln der Füsse. Das macht man nach Längsschnitten durch die Mitte und jede Zehe, dann den grossen Knochen in der Mitte rauspuhlen, danach auch die kleinen Zehenknochen. Habe zuerst mit Handschuhen gearbeitet von wegen Ekelmanagement. Danach aber habe ich gemerkt, das geht besser mit nackten Händen, zudem ist es gar nicht eklig, es ist schon fast geil, da von oben in die aufgeschnittenen Zehen reinzufassen und das kleine zarte Knöchlein rauszudrehen. Braucht ein bisschen Übung, aber das ist problemlos: Erstens kosten Hühnerfüsse auf dem Markt bei uns 2.50 das Paket, zweitens gelten sie in der Schweiz als Abfall, also kein ethisches Problem, wenn mal ein paar Füsse im Eimer landen. Es wird kein Huhn seiner Füsse wegen getötet.
Die Schweiz exportiert ja ihre Hühnerfüsse nun nach China. Die dort wissen eben noch, was gut ist. Es gibt sogar ernstzunehmende Gourmets wie mich, die behaupten, der Fuss ist das Beste am Huhn.
Dazu passt am Besten Musik von meiner eigenen Radiostation La Triperie.