Veloverlad – ein interessante Blog, glaubzmer

29/01/2014

Porno für Velofahrer

Filed under: Lesen,Unterwegs — Hotcha @ 09:33

Velowege sind freiwillig, man muss sie nicht benutzen, der Velofahrer hat ein Recht auf die reguläre Fahrbahn wie jedes Auto auch. Zudem dürfen Autofahrer sich nicht als die Erzieher des Velofahrers aufspielen.

Wer nach diesen Regeln lebt, sollte sich gut geschützt in Blech und auf vier Rädern fortbewegen. Denn als Velofahrer hier Recht behalten zu wollen heisst sterben wollen.

Aber so zum Lesen, zu Hause, da tut das doch richtig wohl. Beim Velophil Blog der Zeit gibts noch mehr solche Pornos.

Ich könnte einiges erzählen von meiner letzten Velotour hinter Konstanz, auf rüttligen Velowegen, gejagt von ruppigen Autofahrern, die es partout besser wissen wollten und noch aus 500 Metern Entfernung hupend zu Radwegen hin wedelnd zeigten. Brandgefährliche Leute, das. Ich habe nachgegeben und überlebt, aber Freude war nicht dabei.

28/01/2014

70’000 Franken Steuerabzug für Autopendler, ich glaub‘ ich spinn‘

Filed under: Verkehr — Hotcha @ 14:09

Heute morgen war Doris Leuthard zu Gast beim Westschweizer Radio. Was bei diesem Sender auffällt, wie sehr gewisse deutschsprachige Politiker an ihrem Französisch gefeilt haben, Doris Leuthard ist über die Jahre richtig gut geworden, auch ihre früher oft karikierte Stimme hat sich stabilisiert, sie überlässt nichts dem Zufall, das ist eindeutig.

Beim Zuhören bin ich kurz aufgesprungen, auch der Moderator, als sie sagt, es gebe Steuerabzüge für Autopendler, Fälle bis zu 70’000 Franken pro Jahr, das sei Missbrauch. Da ist sie selber grad ein wenig erschrocken, denn der Moderator fragt überrascht nach: „Un abus?“ – und sie übergeht die Frage einfach, der Moderator, ganz der „Madame la Conseillère fédérale“ hier, dort und immerzu, er lässt den Moment vorbei gehen.

Die Zahl von 70’000 Franken ist gar nicht neu, habe die sofort gefunden, in der NZZ, Link unten. Ich frage mich allerdings, wie kann das möglich sein, dass ein Steueramt so etwas akzeptiert? Das müssen um die 100’000 Kilometer sein, Arbeitsweg pro Jahr. Rechnen wir grosszügig 300 Arbeitstage, dann sind das Tag für Tag – tja, gar nicht mal so viel, das ist Biel – Winterthur oder Biel – St. Gallen, so etwas. Und das machen also Leute jeden Tag, fünf bis sechs Stunden Autofahrt pro Tag. Und wie alle Extremfälle hat auch dieser bestimmt nagelfeste Argumente, dass er durch die Umstände eben dazu gezwungen sei.

Zeit, dass dieser Wahnsinn aufhört. Ich kann ja verstehen, dass man gern auf dem Land günstig wohnt und in Zürich verdient, zudem kosten Wohnungen in Zürich ein Vermögen. Ebenfalls heute morgen am Radio eine Expat, gut ausgebildet, nach Zürich wegen der Arbeit gezogen. Ja, sie habe sofort eine Wohnung gefunden, innert einer Woche. Wieder merke ich auf. Auf die Frage nach der Miete merke ich wieder ab: 4000 Franken.

Es ist aber unerträglich, dass der aufwendige Lebensstil durch Steuerabzüge erst so richtig rentabel wird und wir das alle mit zahlen müssen. Lang ist’s gegangen, aber jetzt scheint es zu Tagen, einfach weil es nicht mehr bezahlbar ist, dieses auf die Häuslebauer an der Peripherie ausgerichtete Luxusverkehrssystem, die sich ja auch nie genieren, lautstark auf ihre angebliche Benachteiligung zu pochen.

Meine Eltern wohnen im wunderschönen Rheintal. Das würde ich auch gerne, und dann pendler- und ausgangskompatibel mit St. Gallen, Winterthur oder gar Zürich verbunden sein. Billig mit der Bahn, mit massiven Steuerabzügen mit dem Auto.

Der Artikel in der NZZ

24/01/2014

Wien im Januar

Filed under: Unterwegs — Schlagwörter: , , — Hotcha @ 12:14

Jetzt war ich also eine ganze Woche in Wien und habe täglich in mein Arbeitsjournal geschrieben. Statt dass ich das hier verblogge, verlinke ich einfach mal direkt mit meinen Notizen. Möglicherweise werde ich hier im Blog noch näher auf die China-Beizen Wiens eingehen, jetzt aber muss ich grad arbeiten

Die zwei vorherigen Beiträge beschäftigen sich mit der Reservierung, dann habt ihr auch den Zusammenhang richtig, z.B. wenn es um das Update im Hotel geht.

14/01/2014

Backpacking in Wien

Filed under: Unterwegs — Schlagwörter: — Hotcha @ 06:25

Im letzten Jahr war ich zweimal kurz hintereinander in Wien, in der Tiefsaison, weil es mir so gut gefallen hat. Nun bin ich wieder hier, es ist wieder Januar, der Faschoball steht wieder vor der Tür, die Demos werde ich dieses Jahr aber verpassen, am 24. Januar bin ich schon nicht mehr hier. Der Faschoball, das ist dieses Burschenschaftenzeugs, nicht etwa der Opernball. Will jetzt die Details nicht nachgoogeln, vielleicht ergibt sich später eine Gelegenheit, das rechte Wien zu Boden zu bloggen.

Ich hätte wieder ins selbe Hotel wie letztes Jahr gehen können, eindeutig der beste Deal hier, Cyrus im 10. Bezirk. Dort hätte mich die Woche inkl. Frühstück ca. 200 Franken gekostet. Das hätte mich gereizt, aber noch mehr hat mich der Versuch gereizt, jetzt mal eins der zahlreichen Massenlager auszuprobieren. Viele Hotels und Hostels hier bieten Übernachtungen im Mehrbettzimmer an, und ich habe mich für das günstigste entschieden. Sage und schreibe 59 Franken. Für die ganze Woche. Dafür krieg‘ ich andernorts knapp anderthalb Nächte. Hin und her habe ich überlegt, war zwischendurch drauf und dran, zu annullieren und doch ins Cyrus zu gehen – aber der Grind gab es mir nicht zu, und jetzt bin ich also hier, im Sechsbettzimmer bzw. in der Hotellobby, morgens um halb sieben, die Musik ist diese Allerweltspopmusik, die weder an- noch abturnt, in akzeptabler Lautstärke, immerhin aus JBL-Boxen.

Das bringt mich auf den Gedanken, meine gut abdichtenden Kopfhörer aufzusetzen – et voilà.

Diese Kopfhörer haben mir diese Nacht gute Dienste geleistet. Ich habe nicht gewusst dass Männer so schnarchen können. Die armen Frauen. Wäre ich eine, wie würde ich wohl damit umgehen, dass ich vorher nie weiss, was der Kerl für einen Mais macht in der Nacht? Das muss wirklich nicht einfach sein.

Dabei sind wir nur zu dritt im Zimmer, wo zwei Betten dicht nebeneinander stehen, zusätzlich zwei Kajütenbetten in den Ecken. Wenn das voll ist, potz Blitz. Muss noch etwas rausfinden gegen den Geruch fremder Schweissfüsse. Als ich gestern abend ins Zimmer kam, gegen 22 Uhr, lagen die anderen beiden schon im Bett, der eine versuchte zu schlafen, der andere war mit der Fernbedienung für den 12-Zoll-Flachfernseher an der Wand beschäftigt, bei Zimmerlautstärke. Wenigstens darum muss man sich keine Sorgen machen, Parties sind per Hausordnung untersagt, Geräte können sogar beschlagnahmt werden, so ist es wenigstens angeschlagen.

Also, wo ist nun der Unterschied zum richtigen Hotel, wo ich alleine in einem Zimmer bin?

Wäre ich alleine im Zimmer, würde ich jetzt nicht schon in der Welt herumbloggen, so früh am Tag. Man ist halt nur im Zimmer zum Schlafen, ansonsten unterwegs oder eben hier unten in der Lobby, ein riesiger Aufenthaltsraum mit Bar, Automaten, gar einer Kinderspielecke, WC-Anlagen, so muss man nicht am Morgen früh das Zimmer verstinken, ich hoffe bloss, die anderen halten das auch so. Gestern abend hatte ich nicht diesen Eindruck.

Das Hotel ist gleich hinter dem Hauptbahnhof, momentan noch eine gewaltige Baustelle. Gestern abend um 19 Uhr, auf dem Weg hierher, da ist mir eine ganze Gruppe kräftiger verdreckter Männer entgegen gekommen, offenbar eine Brigade aus Polen oder aus früheren habsburgischen Untertanengebieten. Dabei ist doch die Xenophobie in Wien und in ganz Oesterreich allgegenwärtig. Aber wahrscheinlich fällt sie mir hier nur stärker auf, weil die Zeitungen in Oesterreich ja fast ausschliesslich dem härtesten Boulevard frönen, etwas wie den Tagesanzeiger gibt es hier gar nicht, ausser man wolle den eher freakigen Standard mit einer unserer Tageszeitungen vergleichen.

Das ist also das A & O Wien Hauptbahnhof. Ganz neu, ganz billig, ganz nett. Und auch in teureren Hotels hatte ich schon kunststoffbeschichtete Betten. Bin ich der einzige, der da pflotschnass und schweissgebadet erwacht?

Der Link: http://www.aohostels.com/de/wien/wien-hauptbahnhof/

Update

Ein Update, 9 Stunden später, hier in meinem Arbeitsjournal

13/01/2014

Nach Wien ins Männerheim

Filed under: Unterwegs — Schlagwörter: — Hotcha @ 06:53

Heute startet mein Versuch, eine Woche Wien so billig wie möglich. Ich schiesse mich wahrscheinlich ins Knie, wenn ich jetzt ins Detail gehe. Also lasse ich es vorläufig bleiben, gute Adressen soll man für sich behalten, sonst hat die Herrlichkeit bald ein Ende.

Aber soviel kann ich schon verraten: Für den Zug zahle ich 58 Euro Züri-Wien-Züri. Für das Hotel gar noch weniger, Montag bis Samstag 56 Franken! Allerdings: Ohne Frühstück. Da werde ich mir dann ein Warenhaus suchen.

Geheimnisse werden ausschliesslich in meinem Arbeitsjournal verraten, und auch da nicht alle hähähä.

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