Veloverlad – ein interessante Blog, glaubzmer

15/05/2015

Bretagne mit Velo : Der Billetkauf

Filed under: Fahrradmitnahme — Schlagwörter: , — Hotcha @ 13:21
Billet von Basel nach Quimper

Drei Seiten Billette von Basel nach Quimper

Letztes Jahr habe ich viel Zeit damit verbracht, Klarheit über die Fahrpläne in die Bretagne zu schaffen. Keine einfache Sache, das. Gut, TGV über Paris, das kann jeder. Aber wenn man mit Velo und Anhänger unterwegs ist, dann wird alles sehr schnell sehr vage. Bei der SBB kann man sowieso keine Auskunft erhalten, wahrscheinlich haben die dort nicht mal Zugriff auf die Fahrpläne der Feinverteilung. Und fragt man nach Veloverlad, wird man an den Güterversand verwiesen. Alles sehr frustrierend.

Letztes Jahr habe ich in Nantes einen deutschen Velofahrer mit Anhänger angetroffen und sofort abgeschöpft. Aber der meinte nur mit beneidenswerter Sorglosigkeit, das sei überhaupt kein Problem, einfach einladen, das Zeugs. Nun, da es aktuell wird, konnte mich diese Nonchalance nicht wirklich beruhigen. Und so habe ich nach einem SNCF-Reisebüro Ausschau gehalten. Mit diesen habe ich in der Bretagne oben sehr gute Erfahrungen gemacht, die nehmen sich wirklich Zeit und geben sich Mühe, auch wenn sie dann nicht wirklich helfen können. Sonderwünsche wie praktikable Velomitnahme sind einfach nicht mehr vorgesehen bei unseren Bahnen.

Unter Prise de rendez-vous kann man bei einem SNCF-Reisebüro einen Termin erhalten. Ich habe das getan und bin begeistert. Das nächstliegende ist in Mulhouse, musste also 40 CHF rausrücken, total vier Stunden Zug fahren, aber das machen wir ja gerne.

Um 09:50 komme ich an und suche schon mal den Schalter, wo ich um 10:20 erwartet werde. Sehe einen grossen Schalterraum und eine wahnsinnig lange Warteschlange. Über diese typische Erfahrung habe ich ja schon mal geschrieben hier, damals wusste ich aber noch nicht, dass das der Normalfall ist. Und mitten im Raum ein Pültchen für die eingeschriebenen Kunden wie mich.

Lungere dann noch ein wenig um den Mulhouser Bahnhof herum, die Krise lugt aus jeder Ladentür, jeder Bar. Weit und breit keine Bank, um Devisen zu wechseln. Muss ich halt hoffen, dass ich mit den rund 250 Euro im Portemonnaie hinkomme oder am Bahnhof wechseln. Und mit Essen wird dort auch nichts sein, nur Schnellfutter wird angeboten, furchtbar. Werde dann auf dem Rückweg noch in St-Louis im De la Poste vorbeischauen müssen.

Pommes und Rippen im De La Poste in St-Louis

Mittagessen im De La Poste in St-Louis

Punkt 10:20 tauche ich dort wieder auf, die Schlange ist noch (oder wieder?) genau so lang. Kommt ein Herr aus einem Hinterzimmer, führt mich an einen Schalter und nimmt sich dann während rund 50 Minuten meines bizarren Wunsches an: Mit dem Fahrrad und Gepäck in die Bretagne, aber ohne TGV, und bitte nicht über Paris. Die Vorstellung, am frühen Nachmittag mit Velo und Anhänger über die Pariser Boulevards den Bahnhof zu wechseln, die schreckt mich doch gar zu arg.

Diese Sorge hätte ich mir eh nicht machen müssen. Er meint nämlich, mit soviel Gepäck sei eine Mitnahme im TGV unmöglich, es blieben nur Regionalzüge, und auch diese seien nicht alle geeignet.

Dann macht er sich hinter seinen Computer, sucht, druckt, stellt zusammen, rechnet, sucht wieder – verspüre ich im Rücken wirklich die dolchartigen Blicke aus der Warteschlange? Muss meine gutschweizerische Herr-Schüüch-Neurose sein, die mich in die Irre führt.

Um 11:06 werden dann die Billette ausgedruckt, Stücker drei braucht es für mich, mit Abfahrt in Basel um 05:37, mit fünfmal umsteigen und einer Übernachtung in Nantes, weil es nach 20 Uhr nicht mehr weiter geht. Und am nächsten Tag Ankunft in Quimper, grad schön zum Mittagessen.

Was mich dort erwartet, weiss ich schon. Quimper-Lesconil wird durch Regionalbusse bedient, aber der Velomitnahme verweigern sich die Fahrer. Werde ich also die rund 30 Km pedalen müssen.

Kostenpunkt: 65.30 Euro + 60 Euro für die ein Jahr lang gültige Carte Sénior, die ‚des rabais importants sur tous les trains‘ ermöglicht. Die Rückfahrt vom 6. September konnte noch nicht reserviert werden, aber die Fahrpläne habe ich schon.

Soll das mal einer besser machen.

Bitte frei halten

Notausgang frei halten, auch am Wochenende

Notausgang

Notausgang, frei gehalten?

13/05/2015

3 Monate Bretagne – ab 22. Juni

Filed under: Fahrradmitnahme — Schlagwörter: — Hotcha @ 11:49
Schlafsäcke, Zelte für meine Bretagne-Reise

2 Schlafsäcke, 2 Zelte, 3 Monate Bretagne

Bald geht’s ab, Veloverlad nach Quimper in der Bretagne. Billet und Fahrplan habe ich schon. Später mehr darüber.

Fast 3 Monate zelten, das kann man entweder maximal oder minimal vorbereiten. Ich habe mich schlussendlich für die Minimallösung entschieden, die ist schon aufwendig genug, zum Beispiel musste ich für das Billet nach Mulhouse fahren. Aber davon später mehr.

Das wichtigste ist bestimmt das Zelt, denn die sind auch in Frankreich teuer, ist also nix mit vor Ort dann kaufen statt aufwändig transportieren. Ein leichtes Tunnelzelt von McKinley hatte ich schon, aber für drei Monate ist das dann schon ein bisschen frugal. Und so habe ich das Angebot von Sherpa Outdoor entdeckt, ein Kuppelzelt unter 3 Kilo für unter 400 Franken, Quattro Stagioni.

Und so habe ich nun das gröbste schon zusammen: einen Daunen-, einen Polyesterschlafsack (man braucht zwei in der Vor- und Nachsaison dort); eine moderne Luftmatratze hatte ich zum Glück im Estrich, überraschenderweise; zwei leichte Zelte, eines zum ‚Wohnen‘, eines für das Gepäck. Werde das aber noch testen, vielleicht langt ja eines, hängt noch von der Menge Gepäck ab wie: Gitarre, einiges an Schuhen, ein paar wenige Kleider, Wasserkocher. Sonnenschirm, Grill, Kaffeemühle, Campingtisch und -Stuhl werde ich dann dort an einem der zahllosen Flohmärkte und Vide-Greniers kaufen, wie schon letztes Jahr, da hatte ich den schönsten Sonnenschirm am ganzen Strand, 60er Jahre aus Baumwolle mit farbigen Troddeln dran.

Also, später mehr über Fahrplan und -Schein, Velo und Anhänger.

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