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02/02/2013

Starbucks oder Eduscho?

Filed under: Essen,Unterwegs — Schlagwörter: , , , , , , , , — Hotcha @ 17:35

Die Frage stellen heisst sie beantworten, oder? Man braucht sich nur mal die Fotos ansehen. Ok, sie sind nicht sehr gut, sie sind eigentlich sogar schlecht, aber ihr wisst ja, was da drauf wäre, hätte ich die Stimmung tatsächlich einfangen können.

Ich will es aber noch ausdeutschen, damit ihr mich versteht. Also: Auf dem Bild sieht man ein Starbucks und gleich daneben ein Eduscho…. Es geht also nicht um Raten, was da zu sehen ist, sondern einzuschätzen, welches ich bevorzuge.

Wo der eine Laden alles daran setzt, seinen Kunden das Gefühl von Abrahams Schoss zu vermitteln, verunsichert der andere durch ständig wechselndes Angebot. Leider ist nie etwas für mich dabei. Gut, beim Laptopzubehör, kürzlich, da bin ich fast schwach geworden. Diese violetten und rosa Schutzhüllen, biegsame Gummitastaturen in den selben Farben, Computermäuse mit adretten Öhrchen, die hatten es mir wirklich ernsthaft angetan. Aber glücklicherweise bin ich darüber hinaus, alles haben zu müssen. In einen meiner zahllosen Accounts habe ich ein Foto meiner Wohnung eingestellt, wer es zufälligerweise mal gesehen hat, weiss um meine Platzprobleme.

Alles klar, wo meine Sympathien liegen?

Selbstverständlich habe ich hier einfach der Überschrift halber einen Gegensatz aufgebaut, der so nicht existiert. Denn leider ist Eduscho nicht auf längeres Verweilen eingerichtet. Der wirkliche Antipode von Starbucks heisst zumindest hier in Wien MacDonalds. Und mein Lieblingsladen findet sich am Bahnhof Praterstern.

Wenigstens in Österreich bieten alle MacDos gratis Wlan an – und zwar ziemlich tifiges. Nicht nur das: Zum Teil bemühen sie sich auch um echte Gastfreundschaft. Ich habe dort schon stundenlang frisch gekaufte CD gerippt, um sie dann auf der Heimfahrt auf dem Smartphone hören zu können. Und dabei auch festgestellt, dass die kunstledernen Sitzecken nicht nur mir den Wartesaal ersetzen, den die Bahnen ja immer weniger zur Verfügung stellen. Neben mir etwa sass eine vierköpfige Lerngruppe, Schülerinnen. An einem Tisch schlief ein Mann. Und so habe ich mir diese Woche angewöhnt, dort jeden Morgen mindestens eine Stunde lang zu ‚arbeiten‘ – Blogs und Zeitungen lesen vor allem. Unvorsichtigerweise manchmal auch zu mailen, zugegeben. Unvorsichtigerweise? Nun, es hätte genügt, dass dort jemand mit Backtrack den Router belauscht. Werde auf jeden Fall meine Passwörter ändern, wenn ich wieder zu Hause bin.

Ihr lest richtig, ich bin schon wieder in Wien. Ich war ja dermassen begeistert, letztes Mal, dass ich sofort nach einer Gelegenheit suchte, die Zeit hier zu verlängern.

Und so habe ich einen Besuch in der Ostschweiz dazu genutzt, den Heimweg nach Biel über einen kleinen Umweg von einigen hundert Kilometern zu nehmen. Der Umweg nimmt zwar eine Woche in Anspruch, kostet aber dank oebb.at nur zweimal 29 €! Geheimtipp… Und die Hotels verlangen immer noch nur rund 200 € die Woche, mein neues Lieblingsetablissement Cyrus sogar noch weniger – inklusive ein wunderbares Brotfrühstück.

Wieder bin ich ohne Rad unterwegs, habe aber in den Buchhandlungen gesehen, dass es um Wien herum sehr schöne Velostrecken gibt, vielleicht schreibe ich mal im Sommer über entsprechende Erfahrungen. Schliesslich habe ich sogar Verwandte an der ungarischen Grenze, die liegt nur ein paar Kilometer von hier.

Vorher noch kurz der ultimative Restauranttipp, bevor ich heute wieder zurückreise. Habe jetzt ein paar mal in diesem Sichuan-Restaurant gegessen, und ich muss der gnä‘ Leserschaft hier unbedingt den Umweg dorthin ans Herz legen. Ich will ja nicht lästern, aber oftmals hat man das Gefühl, die wichtigste Qualifikation eines asiatischen Koches sei seine Herkunft. Wir Langnasen können ja die Küche eh nicht bewerten, mangels Vergleich mit dem Original.

Bei Sichuan steht nun wirklich ein gelernter Koch am Herd, die Bouquets der verschiedenen Gerichte sind eindrücklich, weit weg von jeglichem Einheitsgeschmack, zum Teil von einer köstlichen Schärfe, dezent und doch nachhaltig, ich werde das extrem vermissen in der Schweiz. Kann sein, dass ich für unsere Asienküche endgültig verloren bin. Ich bin sogar so weit, dass ich extra einen Kochkurs besuchen würde, einen der Richtung Sichuan. Rindszunge, Schweinszunge, Rindersehnen und Hühnerklauen kann man ja bei uns einfach auftreiben. Schwieriger wird es mit diesen getrockneten Zutaten, die Sojamilchstreifen etwa, Seetang, Wasserlilien – alles Sachen, die man vor ein paar Jahren noch leicht finden konnte. Ob ich wohl jedes Mal nach Basel fahren muss um einzukaufen? Ihr hört von mir.

Und zum Abschluss, bevor ich das da fertig geschrieben und im MacDonalds hochgeladen, war ich nochmals bei den Klauen und Därmen. Insgesamt waren das jetzt dreimal. Und ich beteuere: Auf keinen Fall verpassen!

Beim Durchlesen noch fällt mir ein, eventuell gab es diese Tastaturen etc. nicht bei Eduscho, sondern bei Tschibo. Aber dann hätte sich der Titel ja nicht gereimt mit dem Foto, dem tollen.

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