In zwei Wochen sitze ich schon im Zug nach Nantes -> Quimper -> Plobannalec, kann man ja weiter unten alle Details lesen. Ich hätte sicher noch einige Hände voll zu tun: Rechnungen stellen, die seit einem oder gar zwei Jahren zu machen sind (!); Rechnungen zahlen, um Betreibungen während meiner fast dreimonatigen Abwesenheit zu vermeiden; Anträge stellen, aus Gründen; ein Notebook bei Kunde S. fertig einrichten, Office 2013 beschaffen; Fäden rausnehmen am Dienstag um 10:00 Uhr; Untermiete abrechnen; was noch? Werde das dann hier nachtragen, schliesslich ist das ja mein Blog, kann ich machen, was ich will – erfinde ich doch mal das dynamische Posting.
Immerhin, die Wohnung ist praktisch aufgeräumt, nur ein Stapel von vielleicht 300 LP wartet noch auf ein freies Brett im Regal.
In der Bretagne ist dann fertig mit meinen chinesisch empfundenen Hausspezialitäten, dann gibt es nur noch Meeresgetier, Schafshälse und -Innereien, das tägliche Menu Ouvrier im Le Bana, zwischendurch die Monsterpizza im Big Pizza; Bier, Internetstation und herber Service im Pub Le Galion, das füllt des Menschen Tag schon ganz gut aus.
Nun also noch zwei Wochen China Cuisine. Gestern das Nachbarschaftsessen, zu viert, mit
- Quallensalat, im Packerl aus Wien mitgebracht
- Algensalat, die Algen habe ich sicher schon seit 10 Jahren im Schrank, jetzt sind sie aus
- Streifen vom gedämpften Huhn an Chiliöl
- Litschies, frisch, vom vietnamesischen Thai-Laden Dom Nang in Biel, erstklassig
- pikant eingelegter Ingwer aus dem Glas von Reishaus Heerbrugg
Das also die ‚Vorspeisen‘. Danach der Mapu Tofu, hier schon mehrmals abgefeiert, durch die Zutaten schon ein sicherer Wert, mit tüchtig Hackfleisch vom Metzger Luginbühl, ein häufiger Gast hier auf meinem Velofahrerblog, dabei fährt der ja Auto. Und als Dessert dann etwas neues, Mungbohnen in Kokosmilch, Rezepte gibt es zu Hauf hier im Netz und das Prinzip ist immer dasselbe. Die Bohnen werden in Wasser gekocht, so um die 20 Minuten, mit viel Tapiocamehl und Wasser zu einer dicken Paste vermengt, kräftig gezuckert, so im Verhältnis 3:1, schätze ich. Ziemlich Freestyle. Ein praktischer Abschluss, einfach zu machen, günstige Zutaten, füllt noch den hinterletzten Winkel des Gastes Magen.
Nicht mal Reis hat es dazu gebraucht, wenn anfangs auch lange Gesichter danach fragten –
Konfuzius sagt: Gewohnheiten sind dazu da, durch Nichtbefolgen bewusst zu werden.
Sogar in gemeinsamem Singen haben wir uns ergötzt, ich muss ja für meine Frankreich-Tournee noch Versatzstücke sammeln. Aurélie, 7 Monate alt, hatte am meisten Freude an
Je Bordeaux, tu Bordeaux, Montélimar plein de coquelicots.
Kinder, halt. Kein Sinn für Sinn. Da muss dann schon noch was mit Aussage hin, wie eben
Génération Bérézina, pas de vacances à Ibiza
Pas non plus Ténériffa, crévés dans la glace de la Bérézina
Napoléon Il n’est pas là – Est-ce que c’est sa faute je ne sais pas
Que tous ces Suisses sont à plat – dans les puits de la Bérézina.
Bérézina, ein grandioses Motiv. Städtesongs, ein massiver Spass. Ich kann es kaum erwarten.
Aber bis dahin heisst es: Nun an d’Seck! Oben steht, welche es sind.
Statt dessen – die Prokrastination endet nie, ist allerdings ergiebig:
- Ein Song wird geshanghait!





Allein, der Knabe sieht mich gar nicht. Sein Blick geht nach hinten, sehnend, bewundernd, wo irgend ein knallgelber Tiefgelegter, Ferrari oder so, in der Tiefe der Landstrasse verschwindet.
Von Biel zum Bodensee, zurück über die Rheinroute Basel – Jura, das war der Plan. Die erste Etappe liess ich schon in Fislisbach (AG) ausklingen, nach zwei herrlichen Bratwürsten und ebensovielen Flaschen Bier beim Metzger Häusermann in Lenzburg. Ich schlage mich in den Forst, da weit und breit kein Campingplatz zu finden ist. Pflanze mein Zelt in den weichen Waldboden und verkrieche mich – nach 20 Minuten schlafe ich tief wie ein Ziehbrunnen.
Item, so kann ich wenigstens in aller Frühe weiter fahren. Zurück zum Wald, Zelt zusammenräumen, um sieben Uhr bin ich schon wieder auf der Strecke. Gondle bald durch frühlingshafte Aussenquartiere von Zürich, Vöglein pfeifen, Kräutlein riechen – wer hier wohnt, wohnt fantastisch, mit Blick auf die Stadt weiter unten. Wunderbar. Ruhige Tea-Rooms, beschauliche Terrassen, belehrende Slogans wie „kill den bullen – im revier und in dir!!“. Doppelte Ausrufezeichen machen mich immer vorsichtig – da haben wir es mit Hysterikern zu tun. Ich hätte es mir vielleicht noch überlegt – aber so????
Es geht nun darum, auf dem direktesten Weg von Rorschach nach Weinfelden zu kommen. Die Velowege habe ich frustriert aufgegeben. Die Landstrassen aber, die sind wie weiter oben schon gesagt im Thurgau brandgefährlich. Die erfrechen sich tatsächlich, einen Velostreifen von nur einem Meter mit einer durchbrochenen gelben Linie abzutrennen. Ein Meter. Dabei beträgt der Sicherheitsabstand schon 1 Meter 50! Den natürlich kein Thurgauer einzuhalten gedenkt. Witzigerweise aber ändert sich das, kaum habe ich meine gelbe Signalweste angezogen, der Hitze zum Trotz. Jetzt machen die Kerle doch tatsächlich einen Bogen!


Dort begann wieder die Zivilisation, mit Landmaschinen, den tiefer gelegten Funmobiles der Landjugend und aber auch 


la triperie: meine Radiostation spielt meine Platten, Kassetten, CD
Calypso Now Tapes (nicht Hula Hula!)